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STUDIE ZEIGT: ZWEITSPRACHE LERNEN GEHT SCHNELLER

Eine neue Forschungsarbeit von Forschern der Universität von Kansas zeigt, dass Erwachsene selbst als Anfänger schneller Satzstrukturen in einer Zweitsprache verarbeiten können. Die Forscher waren Alison Gabriele und Rob Fiorentino.

Die Studie hilft dabei positiver zu denken und NICHT nur kleine Kinder als lernfähig anzusehen. 

Benjamin Hessler Grey

von Benjamin Hessler

WAS UNTERSUCHT WURDE

Über einen Zeitraum von vier Jahren testeten die Organisatoren zwei Gruppen von Spanischlernern von insgesamt fast 50 Studenten. Man verglich die Prozesse im Gehirn, wenn sie eine sprachliche Struktur verarbeiten mussten.

Dabei konzentrierte man sich auf Grammatik die in der Muttersprache und zu erlernenden Sprache gleich war.

Z.B. ist im Deutschen die Kombinaton zwischen Subjekt und Verb ähnlich: „das Mädchen weint (la chica llora)“ oder auch „die Mädchen weinen (las chicas lloran)“.

Verglichen wurde die Verarbeitung von den Denkprozessen bei diesen Grammatikstrukturen mit denen die unterschiedlich zur Muttersprache sind:

Ungleich ist zum Beispiel zwischen Englisch und Spanisch die Zahl und das Geschlecht zwischen einem Substantiv und einem Adjektiv. Um den Unterschied zu verdeutlichen: Im Englischen kann man: „the girl is beautiful“ sagen oder „the girls are beautiful“. Man sieht: das Adjektiv bleibt unverändert. Im Spanischen hingegen wird „la chica es hermosa“ zu „las chicas son hermosas“, das Adjektiv wird also nach der Anzahl und dem Geschlecht angepasst.

In der Studie wurde herausgefunden, das Muttersprachler und Sprachenlerner die gleichen Gehirnprozesse hatten, wenn sie Fehlern in diesen Strukturen (Verb-Adjektiv etc..) ausgesetzt wurden. Speziell beim Erkennen von Subjekt-Verb-Übereinstimmung und Substantiv-Adjektiv-Zahlenübereinstimmung. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es beim Erlernen der zweiten Sprache half, auf das Grundwissen der eigenen Grammatik zurückzugreifen.

Es hilft beim Sprachenlernen enorm, ein Vorwissen von Grammatik zu haben.

Wissen über Grammatik zum Sprachen und Deutsch lernen ist sehr wichtig

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WIE WURDE DIE GEHIRNLEISTUNG GEMESSEN?

(Vorsicht jetzt wird es theoretisch!)

Ein Leiter der Studie, dessen Fachgebiet die Neurolinguistik ist, erklärte, wie das Elektroenzephalographie (EEG)-Experiment durchgeführt wurde. Die Probanden erklärten sich bereit, eine Kappe mit Elektroden zu tragen, um die mit bestimmten Sprachfunktionen verbundenen Gehirnströme zu erfassen, während sie Sätze auf Spanisch lasen. Anfänger, die noch keine Erfahrung mit der spanischen Sprache hatten, wurden in ihrem ersten Studienjahr dreimal getestet – nach zwei, sechs und acht Monaten im Klassenzimmer. Dann wurde eine fortgeschrittene Gruppe von Lernenden zweimal getestet – nach zwei und sechs Monaten Unterricht im Klassenzimmer.

Das Ziel des Experiments war es, herauszufinden, wie die Gehirne der Schüler reagierten, wenn ihnen Sätze präsentiert wurden, die gegen die grammatikalischen Regeln der Zweitsprache Spanisch verstießen. Die erwartete EEG-Reaktion wird als P600 bezeichnet, eine positiv verlaufende Wellenform, die etwa 600 Millisekunden nach dem Auftreten des kritischen Wortes im Satz auftritt.

„Mit dem EEG können wir Veränderungen in der Größenordnung von einer 1.000stel Sekunde messen, die in unserem Gehirn passieren, während wir jede Art von kognitiver Verarbeitung durchführen, einschließlich der Sprachverarbeitung“, so Fiorentino ein Leiter des Experiments. „Es gibt verschiedene Arten von Ablenkungen oder Veränderungen in diesen EEG-Wellenformen, die mit verschiedenen Aspekten der Sprachverarbeitung verbunden sind, die wir aufzeichnen können, indem wir einfach eine Elektrodenkappe auf die Kopfhaut einer Person aufsetzen.

„Entscheidend ist, dass wir wissen, wie diese verschiedenen Aspekte der Sprachverarbeitung im Gehirn eines Muttersprachlers aussehen, und das aufregende Ergebnis ist, dass wir festgestellt haben, dass die grammatikbezogene P600-Antwort bei Lernanfängern schon bei der ersten Testsitzung auftritt“, sagte Fiorentino.

Man kann also eine gewisse grammatikalische Verarbeitung messen, genau wie bei Muttersprachlern – zumindest für Eigenschaften, die zwischen der ersten und zweiten Sprache ähnlich sind.

 Ich denke es ist ein Grund zum Optimismus für den schulischen/ universitären Fremdsprachenunterricht. Es zeigt, dass selbst beim Lernen im Klassenzimmer/ Hörsaal das Lernen recht schnell und effizient erfolgen kann, auch wenn man der Sprache recht wenig ausgesetzt ist.“

MEIN FAZIT

Man kann schon ab dem ersten Unterricht ein Gefühl für die Sprache entwickeln und SOGAR ein Gefühl für Richtig und Falsch bekommen. Gerade als Erwachsener hat man diesen enormen Vorteil. Ein Vorteil den kleine Kinder nicht haben. Also bitte, benutzt euer Alter nicht mehr als Ausrede.

Bis bald, 

Lehrer ben

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Der Link zur eigentlichen Studie und Forscher die daran gearbeitet haben.

Study shows second-language learning can happen quickly | The University of Kansas (ku.edu)

Alison Gabriele und Rob Fiorentino, KU Linguistik

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